Hallo zuammen,
ich will mit loadlibrary auf eine DLL zugreifen, auf die ich nicht weiter Einfluß habe. Hierzu verwende ich die Paare "loadlibrary" <-> "unloadlibrary", da den DLLs die Headerdateien fehlen, die von Hand nachgerüstet werden müssen.
Momentan betreibe ich also Reverse-Engineering an den Headerdateien, deswegen ist es für mich wichtig, die Libraries wieder entladen zu können, um sie wieder neuladen zu können, ohne Matlab zu beenden.
Dummerweise gibt es immer wieder die Fehlermeldung:
"??? Error using ==> unloadlibrary
Cannot unload a library that has
outstanding objects."
Obwohl ich es natürlich nett finde, daß Matlab meine Objekte hervorragend findet, würde ich einen Vollzug des Entladens doch vorziehen. Allerdings schweigt sich die Matlab-Hilfe zu der Fehlermeldung leider aus: Es wird lediglich behauptet, daß erst einmal alle durch die library erzeugten Objekte entladen werden sollten. Das versuche ich wie folgt:
%% Reste vom letzten Versuch aufraeumen if libisloaded(libname)
vars = who();
for i = 1:numel(vars) ifisa(eval(vars{i}),'lib.brilliantStruct') clear(vars{i});
end end
unloadlibrary(libname); % <== hier Abbruch beim 2. Lauf end
Was beim ersten Aufruf auch immer fehlerfrei durchläuft, beim zweiten Durchlauf allerdings immer ein Entladen der DLL mit der obengenannten Fehlermeldung verhindert.
Auch ein "clear all" ändert nichts daran; die "ans"-Variable im Workspace ist auch auf einen unverdächtigen Datentyp gesetzt.
Kann mir jemand noch einen Tipp geben, wie ich die DLL wieder entladen bekomme?
In meinen Augen bedeutet die Meldung, dass noch Referenzen der Library existieren. Aber ich verstehe gerade nicht, warum Du überhaupt entladen musst !?
Ich kann doch prüfen, ob die Library geladen ist, wenn sie es nicht ist, lade ich, wenn sie schon geladen ist, ignoriere ich das Laden. Als Anmerkung solltest Du, was eigentlich bei C Bibliotheken üblich ist, die "release" Funktion der Bibliothek aufrufen, denn damit werden eigentlich alle Referenzen entfernt. Wie das funktioniert sollte sich in der Doku der Bibliothek finden.
Hallo flashpixx,
meiner Meinung nach bedeutet es das auch - aber mit "clear" sollten alle Referenzen verrschwunden sein.
"release" kann ich nur auf ein Objekt machen - mit dem "loadlibrary"/"unloadlibrary"-Mechanismus ist das Gegenstück.
Zweck der Geschichte ist, wie ich oben schrieb: Die Schnittstelle der DLL ist nicht besonders gut dokumentiert - selbst die Headerdateien fehlen. Das versuche ich gerade nachzuholen, und zu dem Zweck muß ich die DLL auch wieder entladen können, ansonsten müßte ich Matlab jedesmal neustarten, was bei meiner Installation immer eine Ewigkeit dauert.
meiner Meinung nach bedeutet es das auch - aber mit "clear" sollten alle Referenzen verrschwunden sein.
Nein, siehe http://www.mathworks.de/help/techdoc/ref/clear.html
Das clear entfernt die Objekte aus dem Workspace und gibt deren Speicher wieder frei.
Wenn die Bibliothek via new / malloc selbst Speicher auf dem Heap allokiert wird dieser bei einem unload nicht freigegeben, vor allem wenn es eine C Bibliothek ist, da es keinen Destruktor gibt. Bei C gibt es eben genau dafür eine oder mehrere release Funktionen, denn nur die Bibliothek weiss wo welcher Speicher allokiert wurde.
Nicolas S. hat Folgendes geschrieben:
"release" kann ich nur auf ein Objekt machen - mit dem "loadlibrary"/"unloadlibrary"-Mechanismus ist das Gegenstück.
Nein, bei C Bibliotheken gibt es oft eine "releaseIrgendwas" Funktion, der meist ein Zeiger übergeben wird. Anhand des Zeigers kann die Bibliothek ermitteln was sie nun alles wieder freigeben muss
Nicolas S. hat Folgendes geschrieben:
Zweck der Geschichte ist, wie ich oben schrieb: Die Schnittstelle der DLL ist nicht besonders gut dokumentiert - selbst die Headerdateien fehlen.
Das kann nicht sein, denn ohne Header Dateien kannst Du die Bibliothek gar nicht kompilieren. Die Headerdateien müssen existieren, damit man die Bibliothek überhaupt kompilieren kann.
Nicolas S. hat Folgendes geschrieben:
Das versuche ich gerade nachzuholen, und zu dem Zweck muß ich die DLL auch wieder entladen können, ansonsten müßte ich Matlab jedesmal neustarten, was bei meiner Installation immer eine Ewigkeit dauert.
Wenn irgendeine Bibliotheksfunktion mit new / malloc Speicher allokiert und darauf intern einen Zeiger speichert, dann wird dieser nicht mehr freigegeben (sofern es sich hier um eine C Bibliothek handelt, bei C++ sollte dies durch den Destruktor geschehen), d.h. so lange diese Referenz existiert, wirst Du die Bibliothek nicht entladen können, d.h. gib den Speicher mit Hilfe der entsprechenden Bibliotheksfunktion, die man in den Header nachlesen kann, wieder frei und Du kannst die Bibliothek entladen.
Das kann nicht sein, denn ohne Header Dateien kannst Du die Bibliothek gar nicht kompilieren. Die Headerdateien müssen existieren, damit man die Bibliothek überhaupt kompilieren kann.
Ich bin sicher, daß derjenige, der die DLLs erzeugt hat, auch die Headerdateien besessen hat. Möglicherweise sind die Headerdateien schon nach wenigen Monaten Suche auffindbar. Ich habe auch Teile des Source Codes, doch leider reichen die nicht zum kompilieren (u.a. auch wegen fehlender Header). Deshalb erscheint es mir im Moment aussichtsreicher, die Schnittstelle anderweitig ausfindig zu machen.
Das Ganze ginge deutlich einfacher, wenn ich die Library neu laden und entladen könnte, ohne Matlab jedesmal neu zu starten. Wenn das nicht geht, ohne die Interna komplett zu kennen, habe ich wohl Pech.
Ich werde mal schauen, ich mir damit behelfen kann, den Librarynamen bei jedem Aufruf zu ändern. Das resultierende Speicherleck sollte vorerst zu verkraften sein.
Ich bin sicher, daß derjenige, der die DLLs erzeugt hat, auch die Headerdateien besessen hat. Möglicherweise sind die Headerdateien schon nach wenigen Monaten Suche auffindbar. Ich habe auch Teile des Source Codes, doch leider reichen die nicht zum kompilieren (u.a. auch wegen fehlender Header). Deshalb erscheint es mir im Moment aussichtsreicher, die Schnittstelle anderweitig ausfindig zu machen.
Aber ohne, dass Du die Header kennst bzw. vorliegen hast, wirst Du immer Speicherprobleme habe und auch die Ansteuerung der Bibliothek wird mehr als dürftig sein. Ich würde lieber die Zeit investieren einmal den kompletten Source zu finden, ggf die DLL einmal selbst zu bauen, um zu prüfen, ob alles korrekt ist und dann mit Hilfe der Header die passende Ansteuerung aus Matlab zu machen.
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